Delay's Finest #11 Motorrad: Auftakt & Abenteuer

Hi!

Weihnachten und Silvester war ich Motorradfahren. In der Schweiz. Das Wetter und die Temperaturen waren angenehm. Anfang Februar sah das leider anders aus: Minusgrade und die Strassen waren weiss. Allerdings nicht vom Schnee, sondern vom Salz.

Zwei Termine stehen januärlich fett in meinem Kalender: die Rallye Dakar und die Motorradwelt Bodensee.

Die 45. Rallye Dakar war ultrahart. Das sagen die, die es wissen müssen: Die Teilnehmer und Teilnehmerrinnen, die zwei Wochen Schlafmangel und unglaubliche körperliche Strapazen auf sich nehmen und alles geben, um es ins Ziel zu schaffen.

8549 Kilometer waren in Saudi Arabien zu bewältigen, davon 4706 Kilometer gewertet gegen die Uhr.

Beim "letzten grossen Rallye-Motorsportabenteuer dieser Welt" ist alles episch: die Dauer, die Distanz, die herausfordernde Navigation, die Fahrer, die Spannung, der Teamgeist, die Landschaften, das Leiden, die Freude – und die spektakulären Aufnahmen, die das alles dokumentieren. Jeder, der es ins Ziel schafft ist ein Sieger.

Dakar-Racer sind aus einem anderen Holz geschnitzt. Nicht nur bezüglich Fitness, Skills und Kondition, sondern auch was die Leidensfähigkeit angeht. Exemplarisch hier die Passionsgeschichte von Matthias Walkner. Der crashte am zweiten Tag mit einer Geschwindigkeit von rund 120 km/h, dabei splitterten Knochen in seinem Handgelenk ab. Fährt weiter. Bis er dann doch in der vorletzten Etappe nach einer Düne so hart landete, dass er mit dem Hubschrauber abtransportiert werden musste. Zum Glück hatte der Crash keine ernsteren Folgen für ihn.

Isle-of-Man-TT-Strassenrennfahrer James Hillier tauschte Rennreifen gegen Stollen. Er gab sein Dakar-Debüt, und was für eines. James trat in der Malle-Moto-Klasse an. Das bedeutet: kein Team, keine Unterstützung, nur eine 50 kg Kiste mit Ersatzteilen und persönlichen Dingen, die für ihn von Biwak zu Biwak transportiert wird. Schlafen im Zelt. Und um Wartung und Reparatur der Maschine muss er sich auch noch kümmern. Alleine. Die erste Episode seines Dakar Abenteuers ist jetzt auf seinem Youtube-Kanal zu sehen. Folgt @jameshillier37 bei Instagram.

Lehn' dich zurück und geniesse diese 5-minütige Zusammenfassung einiger Highlights:

Ach ja: Gewonnen hat der Argentinier Kevin Benavides auf KTM mit nur 44 Sekunden (!) Vorsprung vor Toby Price. Unglaublich!

Ende Januar war ich auf der Motorradwelt Bodensee in Friedrichshafen. Freitag ist für mich der beste Messetag. Alle freuen sich, dass es endlich losgeht. Es ist nicht so voll wie samstags, und nicht so früh Schluss wie am Sonntag. Nach dem coronabedingten Unterbruch 2021 und 2022 tat es gut, liebgewonnene Traditionen zu pflegen. Dass weniger Aussteller in Friedrichshafen waren, war deutlich zu sehen. Obwohl sich die Veranstalter grosse Mühe gaben, diesen Umstand zu kaschieren: Eine Reihe namhafter Hersteller glänzte durch Abwesenheit.

Honda, Yamaha, BMW, Ducati und Suzuki, was ist los mit euch? Habt ihr es nicht mehr nötig? Triumph, Royal Enfield, Indian und Harley-Davidson waren dort und erhalten (hoffentlich) mehr Beachtung. Auch kleine Unternehmen. Mir hat es auf jeden Fall Spass gemacht, durch die Hallen zu schlendern, alte Bekannte zu treffen und neue kennenzulernen. Ach ja, und neue Motorradstiefel habe ich mir auch gekauft. Zum Messepreis. Yeah! Nächstes Jahr fahre ich wieder hin. Und du?

Beste Grüsse
Matthias

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Schreib mir doch, ob das mit der Darstellung etc. gut rüberkommt.

PS: Heute ist der 12. Februar. Endlich war es warm genug (8-10 Grad) für eine schöne kleine Tour in den südlichen Schwarzwald. An den Felswänden in der Schwarz-Schlüchta-Schlucht hingen dicke Eiszapfen an den Felswänden und die Strassen waren feucht. Auf den Höhen blauer Himmel und eitel Sonnenschein. Im Anschluss erhielten die Motorräder noch eine kleine Dusche, damit das Salz keine bleibenden Schäden hinterlässt. Aber den Aufwand war's wert.

Das dunkle Band am Horizont sind übrigens die Alpen. (Foto: Matthias Göbel)