Delay's Finest #12 Motorrad:

Hi!

Was für ein Jahr. Das vergangene. Irgendwie kam es mir so kurz vor. Erst ging es kalt und feucht los, quasi Dauerwinter. Dann wurden wir von einem Tag auf den anderen in den Sommer katapultiert. Doch schon im Juli/August war es vorbei mit der Herrlichkeit und wieder kühl und nass – bis dann von einem Tag auf den anderen ein sommerartiger Herbst abrupt in den Wintermodus wechselte. Kurz: Dauerapril.

Apropos April: Ich war mit meiner guten alten KTM 350 EXC-F in der Toskana. Im Agriendurismo Viamaggio in der Nähe von Siena. Die Temperaturen waren kühl – so zwischen 8 und 15 Grad – genau richtig, um mit der Enduro Spass zu haben und Kalorien zu verbrennen.

Vier Enduros, abgebildet in ihrem natürlichen Lebensraum.

Und Kalorien zu verbrennen, ist ratsam: Das Essen war genauso exzellent und reichhaltig wie beim letzten und vorletzten Besuch.

Angelo de Mitri – Padrone und Enduro-Guide – ist ein Phänomen. Er fährt am Morgen mit einer Gruppe als Guide durchs Gelände, geht dann in die Küche, und um 15 Uhr geht's wieder los über Stock und Stein, was wörtlich genommen werden darf. Danach dann wieder in die Küche. Prädikat: Empfehlenswert. Immer wieder.

Im Mai waren die ehemals beste Sozia von allen und ich auf Korsika mit zwei Motorrädern unterwegs. Meiner Ténéré 700 und ihrer Honda Vigor 650. Das Wetter war für Korsika und diesen Monat relativ nass und relativ kühl. Aber egal. Der Spass war dennoch auf unserer Seite und die Minderkilometer der ersten Woche haben wir in der zweiten (fast) wieder reingeholt. Die Insel war so grün wie vermutlich selten. Wir waren vor allem im südlicheren Teil der Insel unterwegs, der beim letzten Inselbesuch etwas zu kurz gekommen ist.

Grüner geht es nicht.

Juli/August haben wir in Frankreich erneut die Routes des Grandes Alpes unter die Räder genommen: die extended version mit ausgedehnten Abstechern.

Wer wissen will, wo das ist, schreibt mir.

Die Côte d'Azur sollte man in der Hochsaison meiden. Klar. Da wir aber wenigstens proforma ein paar Stunden am Meer verbringen wollten, verliessen wir unser tolles Luxusappartment in Cabris mit Pool und Blick aufs Meer, schwitzten uns (jetzt war es natürlich heiss) an die Küste. Dort suchten wir nach einem hübschen Strand, wo wir die Moppeds in Sichtweite parken können. Gar nicht so einfach. Dann die Motorradklamotten runter, 10 Minuten ins Wasser, Quallen, wieder raus. Mit sandiger Funktionswäsche und Sand in den Stiefeln wieder aufs Mopped und das war's dann. Wir waren uns einig: Nächstes Mal drauf verzichten. Strand ist einfach überbewertet. Wir sind Motorradfahrer und keine Strandurlauber. Basta. Ein Gutes hatte es dennoch: Auf der Rückfahrt nach Cabris entdeckten wir ein ausgezeichnetes Restaurant.


Wir blieben auf unserer Reise vom Regen verschont, da wir dank Wetterapp mal nach Osten, nach Süden oder nach Westen ausweichen konnten – bis zur letzten Tagesetappe vom französischen Hochjura nach Hause in den Aargauer Jura: über 280 Kilometer im Regen, dennoch verzichteten wir auf die Autobahn. Motorradfahren im Regen hat irgendwie auch seinen Reiz. Kein Verkehr, die Welt in schwarzweiss, irgendwie mystisch. Nass halt.

Gute Kleidung. So wichtig.

Das Jahr startet, die Dakar startet. So sind die Regeln. Matthias Walkner leider unfallbedingt nicht dabei. Und schon nach der ersten Etappe sind drei Spitzenfahrer draussen. Und auch die zweite Etappe beisst gnadenlos zu.
Der grossartige Norbert Ockenga von Pitwalk Media – "die Motorsport-Stimme Deutschlands" moderiert die tägliche Zusammenfassung bei Eurosport. Wie er dazu kam, erfährst du im Video der Ostfriesenzeitung – kein Witz. In Ockengas Podcast, äh, Pitcast, gibt es tägliche Dakar-Berichte.

In diesem Sinn*: Dankeschön fürs Lesen, ich freu mich, dass du reingeschaut hast.

Bis zum nächsten Mal,
dein Matthias

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PS: Sehen wir uns an der Motorradwelt Bodensee Ende Januar? Ich werde am Freitag dort sein.

*bis zum Schluss hören:


PPS: Willst du Tipps für schöne Unterkünfte in Korsika oder nahe der Routes Des Grandes Alpes? Schreib mir.

PPS: Stilvolle Motorradbekleidung und leckeren Kaffee für Petrolheads gibt es bei nobrokenbones.ch. Schau mal rein. (Notabene: Das ist keine bezahlte Werbung, sondern meine Empfehlung, weil ich auf den Kaffee stehe. Meine Lieblingsröstung ist The Ape.)