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Delay's Finest #14 – der andere Motorrad-Newsletter

Erfahrungen mit Offroad-Reisen auf dem Trans Euro Trail (TET) in Europa. Ausflüge durch Frankreich und Dalmatien sowie spannende Einblicke in die Welt des Hard Enduro.
Ein Motorradfahrer fährt auf einer schmalen, ländlichen Strasse unter blauem Himmel mit weissen Wolken.
Unterwegs im dalmatinischen Hinterland.

Hi!

Danke für deine Geduld. Was für ein Jahr. Der Sommer ist da  – wenn auch nur im Kalender. Ich war dieses Jahr etliche Kilometer auf dem Motorrad unterwegs – und ich hoffe, du auch.

Kennst du den TET? Die drei Buchstaben stehen für den "Trans Euro Trail": ca. 80'000 km GPX-Routen durch Europa, auf Asphalt, Feldwegen, Schotterpisten und Singletrails, von Norden bis Süden. Alle Strecken sind legal zu befahren und werden in jedem Land von lokalen Motorradenthusiasten, den Linesmen, zusammengestellt und immer wieder aktualisiert. Vor dem Herunterladen der Routen muss der Code of Conduct akzeptiert werden: Verantwortungsvolles Offroadreisen statt rücksichtslosem Offroadrasen. Miteinander statt gegeneinander. Wünschenswert, damit wir auch in Zukunft noch auf zwei Rädern die schönen Landschaften geniessen können. Wege abseits aspaltierter Strassen sind jetzt schon rar gesät, nicht nur in der Schweiz und Deutschland.

The Trans Euro Trail® is a cultural dirt road adventure from deep within the Arctic Circle to the doorstep of Africa...
...and back.

Ich wollte schon lange eine TET-Tour fahren. Dieses Jahr war es endlich soweit: Mit meinem (Hard)Enduro-Kollegen Philippe nahmen wir im April ein paar französische TET-Sektionen unter die Stollenreifen. Diesmal allerdings nicht mit unseren Sportenduros, sondern mit Adventurebikes: er mit einer Husqvarna 701, ich mit der Ténéré 700. Für mich wars das erste Mal "echtes" Offroad mit der T7, bis dato gabs nur etwas Schotter. Im Vergleich zu vielen anderen Adventurebikes ist die Yamaha leicht. Mit ihren 200 kg jedoch 80 kg schwerer als meine KTM 350 EXC-F.

Bevor wir losfuhren, regnete es noch heftig. Doch die Wettervorhersage versprach etwas trockeneres Wetter bei 16-18 Grad, nur wenig Regen, Wolken und Sonne. Und tatsächlich: Das Wetterglück war uns hold. Philippes Video "La chasse au plat du jour" zeigt dir prima Impressionen unseres Trips:

Wenn du mehr wissen magst, egal ob zur Routenplanung oder der Packinglist: schreib mir.

Good, better, Balkan: Im Mai war ich mit der besten Motorradpartnerin von allen unterwegs nach Bosnien. Dachten wir. Das Regenzeug und die Wolken waren unsere ständigen Begleiter. Das tat aber unserer guten Laune und der Freude am Fahren keinen Abbruch. Es zeigte sich wieder mal, dass das Fahren bei und im Regen einen ganz besonderen Reiz hat. Bei Gewitter und Sturm hört jedoch der Spass auf. Irgendwann in Slowenien (tolles Land, viel Natur, alles grün) gaben wir unseren ursprünglichen Plan auf und folgten der Sonne und der kroatischen Küste bis nach Dalmatien. Aber Obacht: Entlang der Adria-Magistrale, der traumhaften und kurvenreichen Küstenstrasse, sowie in (fast) allen Ortschaften gibt es jetzt zahlreiche Videokameras. Diese beobachten den Verkehr – und Verstösse gegen Tempolimits. Die Bussgelder können übrigens auch in der Schweiz oder Deutschland eingetrieben werden. Das wurde uns von mehreren Seiten bestätigt. Die ungebetene Urlaubspost kommt manchmal erst lange nachdem man wieder in heimatlichen Gefilden angekommen ist.

Hard Enduro war gestern: Die beiden Ausnahmegeländefahrer Pol Tarrés und Kevin Gallas schrieben dieses Jahr bei den Romaniacs Geschichte: Beide traten mit einer Yamaha Ténéré 700 zum spektakulären Rennen in Rumänien an – Tarres in der Silver Class, Gallas in der Bronce. Tarres brachte sich und sein Mopped ins Ziel, allein das schon ist unglaublich. Gallas fuhr in seiner Klasse sogar den ersten Platz ein. Wahnsinn! Für diese neue Offroadvariante erscheint mir der Begriff #toohardenduro passend. Die Skills der beiden sind unglaublich.
Bemerkenswert, dass bei diesen extremen Einsätzen keine Adventurebikes aus Mattighofen an den Start gehen. Doch wer weiss, was uns 2025 erwartet. Vielleicht eine eigene Adventurebike-Kategorie? Würde mich nicht wundern. Die beiden haben auf jeden Fall vorgespurt.

So, nachdem ich diesen Newsletter zum drölfzigsten Mal aktualisiert und umgeschrieben habe, schicke ich ihn jetzt einfach mal ab. So!

Dankeschön fürs Lesen, ich freu mich, dass du reingeschaut hast.

Bis zum nächsten Mal,
dein Matthias

PS: Sehen wir uns Ende August auf dem Glemseck 101 in Leonberg?

Wenn dir mein Newsletter gefällt, leite ihn doch an jemand weiter. Danke dafür. Wenn du Bock hast, schreibe mir via Instagram @delay1.

So, und jetzt gönn dir den Prolog-Ride von Kevin Gallas:

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