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Delay's Finest #6: Dakar Rallye

Newsletter 2022: Helden der Rallye Dakar, die Malle-Moto-Kategorie. Verpassen Sie nicht den Kommentar von Pitwalk-Chef Norbert Ockenga.
Delay's Finest #6: Dakar Rallye
Danilo "Petrux" Petrucci gewinnt die Etappe. (Bild: KTM Factory Racing)

Herzlich willkommen im Jahr 2022. Auf ein Neues. Ein Gutes. Ein Gesundes. Eines mit viel Freude. Mit hoffentlich vielen spassigen Kilometern unter den Reifen und tollen Erlebnissen im Herzen.

Dass ich über den Jahreswechsel drei Tage am Stück Motorrad fahren konnte, und es sogar am 1. Januar 2022 (!) nach Bonndorf im Schwarzwald geschafft habe, ist natürlich Balsam für meine PMS* geplagte Seele.

Ob die Motorradwelt Bodensee Ende Januar durchgeführt wird, steht noch in den Sternen. Falls ja: Ich werde dort sein – Du auch? Falls ja: Schreib mir, gern auch via Instagram @delay1.

Eine Bitte habe ich noch: Falls dir mein kleiner Motorrad-Newsletter gefällt, leite ihn gerne an jemanden weiter, der unsere Leidenschaft teilt.

#Dakar2022: Das Jahr beginnt, die Rallye Dakar startet. So sind die Regeln. Und so war es auch in diesem Jahr. Der zweiwöchige Motorsport-Event der Extraklasse hat seit vielen Jahren einen festen Platz in meinem Kalender. Pitwalk-Chef Norbert Ockenga kommentiert die allabendliche Berichterstattung bei Eurosport 1 auf seine unnachahmliche Art. Sein Pitcast ist hörenswert. Die Marathon-Rallye über mehr als 8000 Kilometer findet bereits zum dritten Mal in Saudi Arabien statt. Tagesetappen von bis zu 830 Kilometern – davon knapp 400 gewertet – sind zu bewältigen, inklusive Navigation per Roadbook. Eine Extrembelastung für Mensch und Maschine. Während ich diese Zeilen schreibe, ist die erste Woche bereits gelaufen. Und es gab schon eine Sensation bei den Bikes: Dakar-Rookie Danilo “Petrux” Petrucci gewann eine Etappe. Ja, genau: Der Italiener war bisher MotoGP-Fahrer.

Und genau das ist, was den Reiz der Dakar ausmacht: Sie schreibt Geschichten und Dramen, gebiert Helden und Heldinnen und zeigt Verlierer, die dennoch Gewinner sein können – wenn auch nur der Herzen. Ich drücke natürlich speziell Matthias Walkner die Daumen. Aber auch Joan Barreda, der trotz angebrochenem Schlüsselbein noch im Rennen ist. Noch vor wenigen Jahren war Frauen in SA das Autofahren verboten. Bei der Dakar zeigen Frauen, dass sie nicht nur Auto und Motorrad, sondern auch Rennen fahren können. Die Frauenaktivistin Loujain al-Hathloul, die sich vor ein paar Jahren am Steuer eines Autos filmte, wurde im Dezember zu einer fünfjährigen Haft verurteilt. Am 10. Februar 2022 gab es gute Nachrichten: Sie wurde nach 1001 Tagen Haft auf Bewährung entlassen.

Die “wahren Helden der Dakar” sind die Privatfahrer der Malle-Moto-Kategorie: ohne Team, ohne Mechaniker oder Masseur. Ausgestattet nur mit einer 50 Kilogramm schweren Kiste für Werkzeug, Ersatzteile und -kleidung, die für sie von Biwak zu Biwak transportiert wird. Geschlafen wird nicht im Camper, sondern im Zelt. Gegen 4 Uhr morgens beginnt der Tag, bei bitterkalten 3 Grad steigen sie aufs Motorrad, tagsüber quälen sie sich bei einer Hitze von bis zu 35 Grad, und abends oder nachts schrauben sie noch an ihrem Motorrad. Ankommen ist alles!

Farewell, Swizzlybiker! Viele kannten Andreas von Allmen alias Swizzlybiker von Linkedin oder Instagram. Der umtriebige Schweizer sprühte vor Tatendrang, Unternehmungslust und Kreativität. Im Mai 2021 war ich zusammen mit Andreas (und Jürgen/Motorprosa) auf Erkundungstour in der Jungfrauregion mit Elektromotorrädern. Unvergesslich. Andreas’ Vision der “Global Riders” verband Motorradbegeisterte über Ländergrenzen und Kontinente hinweg. Als Tourguide teilte er seine Faszination für die Schönheit seiner Schweizer Heimat gerne mit anderen. Ende November unternahm er eine Endurotour in Kenia. Kurz vor dem Rückflug in die Schweiz ereilte ihn am Flughafen Nairobi eine Herzattacke, die er leider nicht überlebte. Die Motorradszene verliert mit ihm einen engagierten Botschafter und begnadeten Netzwerker.

In bester Erinnerung: Andreas, der Swizzlybiker.
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